Bewerbungsschreiben und Berufseinstieg für Ärzte. Raus aus dem Medizinstudium, rein in den Beruf.

Das medizinische Studium ist geschafft? Die Approbation haben Sie in der Tasche? Wahrscheinlich können Sie die Weiterbildung zum Facharzt kaum erwarten? Dann geht es Ihnen wie rund 10.000 anderen jungen Medizinern in Deutschland. Eine Stelle als Arzt in Weiterbildung in einer Klinik ist der klassische Berufseinstieg nach dem Medizinstudium. Egal ob ausgeschriebene Stelle oder Initiativbewerbung: Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich richtig bewerben und im Vorstellungsgespräch überzeugen.

Berufseinstieg Arzt: Wie kann ich mit meiner Bewerbung überzeugen?

Eine ärztliche Tätigkeit bedeutet eine große Verantwortung und der Beruf zieht große Sorgfalt mit sich. Das sollte sich auch in Ihrer Bewerbung ausdrücken. Eine fehlerhafte Bewerbung ist ein No-Go. Gut strukturierte und aussagekräftige Bewerbungsunterlagen sind das A und O. Sie sind Ihre Wegbereiter für Ihren beruflichen Werdegang.

Eine Bewerbung gliedert sich in zwei Segmente: Lebenslauf und Anschreiben. Ihrer Bewerbung sollten außerdem relevante Zeugnisse und weitere Qualifikationen (z. B. Sprachniveaus) beiliegen.

Das Anschreiben: Das Herzstück jeder Bewerbung!

Schon bei den ersten Sätzen trifft der Personaler eine Vorentscheidung. Nehmen Sie sich also ausreichend Zeit dafür. Halten Sie sich stets vor Augen, wer Sie sind und was Sie bereits erreicht haben: Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern? Was sind Ihre Fähigkeiten und Ihre Soft Skills (außerfachliche Kompetenzen)? Wieso bewerben Sie sich genau auf diese Stelle? Wie sieht es mit Ihren Qualifikationen und Weiterbildungen aus? Zu all diesen Fragen sollten Sie gute Antworten parat haben. Nicht nur für Ihr Anschreiben, sondern auch für das folgende Vorstellungsgespräch.

Der Einstieg

Die Zeit von Personalern ist knapp. Und die Konkurrenz ist groß. Der erste Satz Ihres Bewerbungsschreibens sollte also überzeugen. Heben Sie sich von anderen Bewerbern ab: Verzichten Sie auf den Standardsatz „Hiermit bewerbe ich mich ...“. Formulieren Sie stattdessen einen eigenen Einstieg für Ihr Anschreiben. Hatten Sie bereits Kontakt zu der Personalabteilung? Gut! Gehen Sie darauf ein: „Wie telefonisch besprochen, sende ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen für die Position eines Arztes in Weiterbildung“. Kennen Sie den Namen des Personalers nicht? Rufen Sie doch kurz in der Klinik an.

Der Hauptteil

In diesem Abschnitt des Anschreibens geht es darum, möglichst individuell auf das Stellenprofil einzugehen. Die Klinik sucht den idealen Kandidaten. Sie bieten das passende Komplettprogramm. Beschreiben Sie mit prägnanten Sätzen, weshalb Sie in dem ausgesuchten Fachgebiet als Mediziner arbeiten wollen. Gehen Sie nach und nach auf alle Anforderungen der Klinik ein und untermauern Sie Ihre Argumente: z. B. mit der passenden Famulatur eines Fachgebiets. Führen Sie relevante Fähigkeiten für den angestrebten Job als Arzt in Weiterbildung an. So kreieren Sie ein maßgeschneidertes Bewerberprofil. Was macht Sie als Arzt aus? Verknüpfen Sie bisherige Erfahrungen mit den Anforderungen des Berufs zu Ihrem individuellen Profil. Als Beispiel: Sie trainieren ehrenamtlich eine Fußballmannschaft? Dann sind Sie sicher ein guter Teamplayer und ehrgeizig sind Sie wahrscheinlich auch. Als Extra schwingt hier natürlich die ehrenamtliche Tätigkeit mit.

Der Schluss

Gegen Ende können Sie auf Ihre zusätzlichen Fähigkeiten und Stärken eingehen. Legen Sie den Fokus auf berufsrelevante Keywords. Sorgfalt und Zuverlässigkeit sind für Ärzte z. B. ein Muss. Abschließend muss Ihr Anschreiben mit einem runden Ende überzeugen. Eine Möglichkeit: „Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr.“ Vermeiden Sie den Konjunktiv – immerhin sind Sie die beste Wahl für die Stelle. Der Leser muss Sie also einladen. Bleiben Sie bei der Grußformel beim Standard. „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Mit besten Grüßen“ eignen sich am besten. Zu persönliche Worte („Liebe Grüße“) sind nicht angemessen. Unterschreiben Sie Ihr Werk und prüfen Sie es noch einmal ganz genau auf Rechtschreib- und Grammatikfehler. Wenn alles verständlich und fehlerfrei formuliert ist, können Sie sich dem Lebenslauf widmen.

Wie muss ein Lebenslauf zum Berufseinstieg als Arzt aussehen?

Ein Lebenslauf (lat. Curriculum Vitae) sollte vor allem klar strukturiert und informativ sein. Übersichtlichkeit, eine sinnvolle Gliederung sowie eine korrekte Formatierung sind essenziell. Der Kopf des Lebenslaufes unterscheidet sich nicht von dem eines anderen Berufes. (Name, Geburtsdatum und -ort, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse gehören auf jeden Fall hinein!). Ein Foto von Ihnen ist zwar keine Pflicht, aber durchaus die gängige Praxis. Achten Sie hierbei auf die Seriosität des Bildes. Ihr Foto ist der erste Eindruck, den Personaler von Ihnen bekommen werden.

Für Bewerber gibt es viele Möglichkeiten, den Hauptteil zu gliedern. Am besten strukturieren Sie Ihren Lebenslauf chronologisch. Beginnen Sie mit dem aktuellsten Punkt der jeweiligen Kategorie. Unser Vorschlag für eine mögliche Gliederung:

  • Studium: Name der Universität, Datum des Examens und Examensnote

  • Promotion: Titel Ihrer Doktorarbeit, Name der Einrichtung, Name des begleitenden Doktors

  • Stipendien, Kongresse und Preise

  • Klinische Erfahrung: Praktisches Jahr sowie Famulatur mit jeweiliger Angabe zum Fach und Klinik- oder Einrichtungsname

  • Sprachkenntnisse: Muttersprache sowie verhandlungssichere oder fließend gesprochene Sprachen – alles darunter ist irrelevant. Mögliche Zertifikate für das jeweilige Sprachniveau sollten erwähnt werden

  • Engagement: z. B. eine Mitgliedschaft im Sportverein, im Chor, einer Partei oder weiteres soziales Engagement

  • Interessen: Nutzen Sie dieses Segment, um sich interessant zu machen – aber bleiben Sie bitte ehrlich. „Literatur“ und „Freunde treffen“ sind keine ernst zu nehmenden Interessen und viel zu unkonkret.

      

Ihre schulische Laufbahn, also welche Grund- und weiterführende Schule Sie besucht haben, können Sie getrost weglassen. Zum Schluss wird die Aktualität der Bewerbung mit dem Ort, Datum und Ihrer persönlichen Unterschrift verifiziert.

Welche Zeugnisse müssen in eine Bewerbung?

Qualifikationen und Zeugnisse gehören in jede Bewerbung. Hiermit untermauern Sie Ihre fachliche Kompetenz und weisen Ihre Ausbildung nach. Wenn Zeugnisse beglaubigt sein sollen, wird dies meistens explizit im Stellenangebot erwähnt. In den meisten Fällen genügen einfache Kopien. Folgende Zeugnisse gehören in eine Bewerbung zum Arzt in Weiterbildung:

  • Abiturzeugnis

  • Zeugnis der ärztlichen Prüfung

  • Urkunde Ihrer Approbation

  • Falls vorhanden: Promotionsurkunde, Fachkunde-/Fortbildungsnachweise, Empfehlungsschreiben, PJ- und Famulaturzeugnis

Was erwartet mich bei einem Vorstellungsgespräch?

Wenn Ihre Bewerbung überzeugt hat, folgt im besten Fall ein persönliches Kennenlernen. Wenn ein Arzt oder eine Ärztin Sie zum Gespräch bittet, gilt vor allem eins: keine Panik! In erster Linie möchte Sie Ihr Gegenüber menschlich kennen lernen. Wieso haben Sie sich zum Studium der Medizin entschlossen? Was hat Sie zu Ihrer Doktorarbeit bewegt? Wie kommen Sie zu dem Fachgebiet? Bereiten Sie sich ausgiebig auf das Gespräch vor. Überlegen Sie sich, weshalb Sie ausgerechnet in diesem Klinikum arbeiten möchten. Aber viel wichtiger: Weshalb sind Sie eine Bereicherung für das Team? Seien Sie selbstbewusst! Sicherlich haben Sie einiges als Arzt in Weiterbildung zu bieten.

Berufseinstieg Arzt: Wie geht es weiter?

Wenn Ihre Bewerbung erfolgreich war, erwartet Sie schon bald ein neuer Lebensabschnitt. Die ersten Jahre im Krankenhaus sind sehr aufregend und turbulent. Da kann schnell mal ein Fehler passieren. Egal wie erfahren Sie sind: Eine Schadenersatzforderung kann jeden treffen. Patienten sind heutzutage top informiert und bestens versichert. Bei Rechtsprechungen wird oft im Sinne des Patienten entschieden. Horrende Kosten sind schnell entstanden. Und das kann existenzgefährdend werden. Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie über eine solide Berufshaftpflichtversicherung nachdenken. Damit sind Sie im Fall der Fälle rundum abgesichert und können sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Ihre Patienten. Spezielle Versicherungen für Berufseinsteiger bieten Ihnen zusätzliche Vorteile zu einem besonders attraktiven Tarif. Angehörige sind im Versicherungsschutz z. B. mit inbegriffen und Ihre Aufnahme ist garantiert. Mit einer guten Berufshaftpflichtversicherung steht Ihnen die Zukunft offen – ohne Sorgen.

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Ärzte in Weiterbildung haften nach Facharztstandard

Ärzte in Weiter­bildung müssen Patienten genauso kompetent behandeln wie Fach­ärzte. Und sich im Zweifels­fall Hilfe bei erfahrenen Kollegen holen. Für Fehler haften nicht nur sie, sondern gegebenen­falls auch der Aufsicht führende Arzt.

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