„Dass Patienten sterben, gehört natürlich zum Berufsalltag“, sagt Unfallchirurg Dr. Leo Esk (35). „Aber manche Fälle gehen einem doch näher.“ Zum Beispiel der des jungen Familienvaters, der im letzten Herbst nach einem Motorradunfall seinen Verletzungen erlag. „Der Mann war ungefähr so alt wie ich, verheiratet, zwei kleine Kinder, gerade ein Haus gekauft“, schildert Esk. „Da gab es eine Menge Parallelen zu meinem eigenen Leben. Das hat mich schon ins Grübeln gebracht.“ Vor allem eine Frage trieb ihn um: Was wird eigentlich aus meiner Familie, wenn ich plötzlich sterben sollte? Würde meine Frau die Wohnung halten können? Das Geld für die Ausbildung der Kinder reichen?
Leo Esk informierte sich und schloss schließlich eine Risikolebensversicherung ab. „Damit ist für meine Familie wenigstens finanziell alles in Ordnung, wenn mir mal was passieren sollte.“ Niemand setzt sich gern mit dem eigenen Tod auseinander. Deshalb wird leider auch oft die Risikolebensversicherung außer Acht gelassen. Dabei zählt sie zu den existenziellen Policen, die jeder Mensch haben sollte, der für seine Liebsten Verantwortung trägt. Denn im Fall der Fälle könnten die Angehörigen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.
Die Versorgungswerke bieten eine Grundsicherung für Hinterbliebene. Verstirbt ein Mitglied nach Beginn der Altersrente, erhalten Hinterbliebene eine Rente in Höhe von 60 Prozent der vom Mitglied bezogenen Rente. Vor Beginn der Rente sind es 60 Prozent der zu diesem Zeitpunkt erreichten Anwartschaft auf Berufsunfähigkeitsrente. Unverheiratete, kinderlose Paare haben keinen Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente. Eine zusätzliche, private Hinterbliebenenvorsorge ist also wichtig. Genau dafür ist die Risikolebensversicherung gemacht. Die vereinbarte Versicherungssumme wird ausgezahlt, wenn der Versicherte stirbt. Wie hoch sie sein sollte, richtet sich nach der individuellen Situation.
Müssen Kredite für eine Immobilie oder ein eigenes Unternehmen bedient werden? Welche Kosten fallen für die Ausbildung der Kinder an? All das sollte berücksichtigt werden. Als Faustregel gilt, dass Familien das Fünffache des Bruttojahreseinkommens absichern sollten. Wertvoll ist eine Risikolebensversicherung übrigens nicht nur, wenn der Todesfall tatsächlich eintritt. Auch beim Erwerb von Immobilien bringt sie Vorteile. Viele Banken möchten dann eine Risikolebensversicherung zur Absicherung der Finanzierung haben. Auch deshalb ist es empfehlenswert, die Versicherung schon in jungen Jahren abzuschließen. Dann sind die Konditionen besonders günstig, und es gibt meist noch keine Vorerkrankungen, die den Abschluss erschweren oder unmöglich machen würden.