„Mit der ELEVATE-Studie wollen wir prüfen, ob es möglich ist, mit einer modernen Methode der Künstlichen Intelligenz, dem Deep Learning, die aktuelle Konzentration der Serumelektrolyte, also der Blutsalze, zu messen. Als Datengrundlage benutzen wir dazu das Elektrokardiogramm. Die gegenwärtige Methode der Wahl zur Messung der Serumelektrolyte ist die Blutentnahme mit anschließender technischer Analyse. Die Anwendung einer Methode zur Messung der Serumelektrolyte basierend auf EKG-Daten wäre nicht verbunden mit einer Blutentnahme.
Ein solcher EKG-Algorithmus könnte im klinischen Setting und in der Ambulanz Verwendung finden, es ist zusätzlich eine Anwendung auf Smartwatches denkbar“, erklärt Lars Stellmacher den Inhalt seiner Forschungsarbeit. Er studiert an der Universität Leipzig Medizin und legte im vergangenen Herbst sein zweites Staatsexamen in der Regelstudienzeit von 10 Semestern ab. Die ELEVATE-Studie wird von den Studienleitern Prof. Holger Thiele und PD Arash Arya betreut.
Mit diesem Forschungsansatz konnte Lars Stellmacher das Entscheidungsgremium bei DGDM und DÄF überzeugen, wie Dr. med. Filippo Martino, 1. Vorsitzender der DGDM erläutert: „Die Arbeit widmet sich einem sehr relevanten Thema in der Medizin und bezieht dabei sehr fortschrittliche Technologien wie Künstliche Intelligenz mit ein. Durch ein sehr breites Anwendungsfeld ist zu erwarten, dass die Arbeit einen hohen Impact auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten haben kann.
Auch in Bezug auf die Motivation und Vorerfahrung war Herr Stellmacher ein guter Kandidat für unser Stipendium. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Ärzte Finanz, Timmy Klebb, gratuliert Lars Stellmacher sehr herzlich zum Promotionsstipendium und betont: „Die Digitalisierung der Medizin birgt große Potenziale und schafft damit die wesentliche Grundlage für Innovationen in der Medizin. Die systematische Nutzung digitaler Medizin kann helfen, die Diagnose, Prävention und Therapie von Krankheiten weiterzuentwickeln und zielgerichteter auf das einzelne Individuum zuzuschneiden.“
Lars Stellmacher selbst sieht in dem Stipendium eine große Chance, sowohl für die Studie als auch für sich: „Für die Zeit des Stipendiums setze ich alles daran, meine bestmögliche Arbeit abzuliefern und zu zeigen, dass die DGDM mit ihrer Auswahl eine gute Entscheidung getroffen hat.“ Nach Abschluss des Forschungsvorhabens wird der 25-Jährige ins Praktische Jahr starten und danach das Dritte Staatsexamen ablegen. „Ich freue mich sehr darauf, später als Arzt zu arbeiten und hoffe gleichzeitig, auch in Zukunft die Forschung im Bereich der Digitalen Medizin mitgestalten zu dürfen.“
DGDM und DÄF werden auch für das kommende Wintersemester 2022/23 ein Promotionsstipendium vergeben. Noch bis zum 15. Juli 2022 läuft die Bewerbungsfrist für das Promotionsstipendium „Digitale Medizin“. Dr. Filippo Martino: „Wir erhoffen uns, junge Menschen schon in einem sehr frühen Stadium ihrer Aus- und Weiterbildung für Wissenschaft und Digitale Medizin begeistern zu können, um so die Weiterentwicklung der Digitalen Medizin nachhaltig zu fördern.“