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Berufsunfähigkeit

Zurück ins Leben – Fach­arzt teilt seine Erfahrun­gen

5 Min.
Mareike Pullmann
von Mareike Pullmann
Spezialistin Berufs­unfähig­keits­versicherungen

Berufsunfähigkeit – das passiert öfter als man denkt! Jeder Vierte* wird im Laufe seines Lebens berufs­unfähig. Mit einer privaten Berufs­unfähigkeits­versicherung können Ärztinnen und Ärzte in dieser Situation finanzielle Sorgen abwenden und sich absichern. Denn die private Versicherung zahlt bereits bei einer Berufsunfähigkeit von 50 Prozent.

* Deutsche Rentenversicherung Bund 2014a, Hervorhebungen im Original

Mit einem Schlag berufsunfähig – mit Mitte 30

Markus Althaus** nippt an seinem Kaffee. Das früh­morgendliche Pensum hat er schon erledigt: Er war eine halbe Stunde mit Hündin Aisha draußen, hat dann den Früh­stücks­tisch gedeckt und den Schulproviant für Tochter Alina und Sohn Mika in die Ranzen gepackt. Nun sind die Kinder durch die Tür, auch seine Frau Greta ist gerade in das Auto gestiegen, um zur Arbeit zu fahren. „Noch vor zwei Jahren hat meine Frau den kompletten Familienalltag alleine schultern müssen“, sagt der 37-Jährige und streicht sich nachdenklich über das Kinn. Mit einem Schlag wurde der Arzt berufsunfähig. „Da ging bei mir gar nichts. Ich bin oft den ganzen Tag nicht mal aus dem Bett gekommen.“

** Name von der Redaktion geändert

Berufs­unfähig­keit nimmt in Deutschland zu

In Deutschland scheiden jedes Jahr etwa 400.000 Menschen aus gesundheitlichen Gründen aus dem Beruf aus. Die Leistungen der privaten Berufs­unfähigkeits­versicherungen sind in den vergangenen Jahren bundesweit deutlich gestiegen, auf rund 3,7 Milliarden Euro allein 2018. Gut, wenn man als Ärztin oder Arzt mit einer privaten Berufs­unfähigkeits­versicherung versorgt ist.

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Berufsunfähig: Körperliche und psychische Belastungen von Medizinern

Bis zur endgültigen Berufs­unfähigkeit war Markus Althaus Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an einem großen Klinikum. Davor war er für lange Zeit krank­geschrieben. „Für die Arbeit in der Not­aufnahme mit Wechsel­schichten und hoher, auch psychischer Belastung ist Zuverlässigkeit wichtig, außerdem Sicherheit und Sorgfalt. Das alles konnte ich nicht mehr leisten“, erinnert er sich. Schließlich wurde er in eine Fachklinik für Psychotherapie und Psychosomatik eingewiesen.

Gründe für die Berufsunfähigkeit von Ärztinnen und Ärzten

Immer mehr Menschen werden aufgrund von neu­ro­lo­gischen und psychischen Krank­heiten berufsunfähig, während Krebs­er­krank­ungen als Ur­sache leicht zu­rück­ge­gangen sind. Dies ist ein bundes­weiter Trend. Bei Ärzten, Zahn­ärz­ten und Apothekern, die bei der Deutschen Ärzte­versicherung eine Berufs­unfähig­keits­ver­sicherung haben, waren folgende Gründe aus­schlag­gebend:

Gründe für die Berufsunfähigkeit von Ärztinnen und Ärzten

Psychische Erkrankungen führten zur Berufs­unfähigkeit

Schwere depressive Störung, deutliche Einschränkung der Selbst­regulations­fertigkeiten bei der Planung und Strukturierung von Aufgaben, verminderte Entscheidungs- und Urteils­fähigkeit sowie verminderte Selbstpflege lauteten die Diagnosen der aufnehmenden Ärzte. Zwei Monate blieb der Familienvater in der Klinik. Dann ging es ihm besser, aber es war auch klar: Er konnte nicht zurück in seine alte Anstellung mit einer 50- bis 60-Stunden-Woche und Schich­tdiensten. Mehr noch, er war unfähig, seinen Beruf auszuüben: „Ich sah mich außerstande, überhaupt noch zu operieren, überhaupt noch als Orthopäde zu arbeiten.“ Heute erhält Althaus eine Berufs­unfähigkeits­rente von der Deutschen Ärzteversicherung.

Zurück in den Alltag: Die Berufsunfähigkeitsrente ist für Dr. Markus Althaus eine wichtige finanzielle Unterstützung.

Berufs­unfähigkeits­versicherung der Deutschen Ärzte­versicherung

In Deutschland werden durch­schnittlich 79 von 100 BU-Rentenanträgen anerkannt, hat das Analysehaus Morgen & Morgen festgestellt. Mit einer Leistungsquote von 84,89 Prozent erlangt die Deutsche Ärzteversicherung einen Spitzenwert im Branchen­vergleich. „Das liegt nicht etwa daran, dass wir die Anträge auf Berufs­unfähigkeits-Leistungen nachlässig prüfen würden“, sagt Annette Neumann, Leiterin der Leistungsabteilung und lächelt. „Ärzte und Ärztinnen können ihre gesundheitliche Situation sehr gut einschätzen und sind leichter als viele Nicht­heil­berufler in der Lage, jene Unterlagen einzureichen, die zur Prüfung gebraucht werden.“
Wenn die Unterlagen vollständig sind, dauert es in der Regel nur etwa eine Woche von der An­trag­stel­lung bis zum Bescheid. Die Mitarbeitenden, die die Unterlagen prüfen, haben alle eine fundierte Ausbildung im Bereich Leistungsregulierung und machen regelmäßig Fort­bildungen. Nur bei einem kleinen Bruchteil der Anträge bleiben Fragen, die Annette Neumann durch Besuche bei den Antragstellern zu klären versucht. „Im Gespräch von Angesicht zu Angesicht stellt sich eine Situation oft noch einmal anders dar als auf dem Papier“, erläutert sie. „Ich komme ja nicht zum Verhör, ich will zuhören und besser verstehen, wie die Situation unseres Kunden sich darstellt. Das erkennen wir in einigen wenigen Fällen nicht immer aus den Unterlagen.“

Die Leistungs­quote bei verschie­denen Ver­si­­che­rungs­­ge­sell­­schaften im Ver­gleich

Die Grafik zeigt an, wie häufig von Kunden gestellte Anträge auf Berufsunfähigkeit von den jeweiligen Gesellschaften anerkannt werden.

Die Leistungs||quote bei verschie||denen Ver­si­||che­rungs||­ge­sell­||schaften im Ver||gleich

Berufs­unfähig­keit bei jungen Menschen

Berufsunfähigkeit trifft viele Menschen mitten im Berufs­leben. Wenn der Versicherungsfall eintritt, sind Versicherte mit Berufs­unfähig­keits­­ver­sicherung im Durch­schnitt erst 47 Jahre alt, berichtet der GDV. Werden Männer berufsunfähig, sind sie der Statistik zufolge 48 Jahre alt, bei Frauen liegt das Durch­schnittsalter zwei Jahre darunter. Die Ergebnisse basieren auf einer Teilerhebung unter GDV-Mit­glieds­unter­nehmen für das Jahr 2015, für die Unternehmen mit einem Marktanteil von zusammen gut 32 Prozent gemessen am Vertragsbestand befragt wurden.

So wahrscheinlich ist eine Berufs­unfähigkeit

Ein heute 20-jähriger Mann wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 43 Prozent berufs­unfähig, ehe er 65 Jahre alt ist – ein hoher Wert. Die Grafik zeigt die Wahr­schein­lichkeit für bestimmte Altersstufen und beide Geschlechter.

So wahrscheinlich ist eine Berufs||unfähigkeit

Psychische Erkrankung ein typischer Fall

Markus Althaus war erst 35, als er sich von seinem Traumberuf verabschieden musste. Ihm wurde ein Berufs­unfähigkeits­grad von mindestens 50 Prozent bescheinigt. Damit erhält er von der Deutschen Ärzteversicherung die volle Berufs­unfähigkeits­rente, die er versichert hat: rund 3.000 Euro pro Monat. Mit der Diagnose „Psychische Er­krankung“ ist er ein repräsentativer Fall. Bei einem Drittel aller als berufs­unfähig anerkannten Versicherten der Deutschen Ärzteversicherung ist eine psychische Erkrankung der Grund für die Berufsunfähigkeit.

Volle Unterstützung für die Versicherten

Berufs­unfähigkeits-Expertinnen im Video-Interview

Im Video erklären Annette Neumann und Mareike Pullmann (vormals Brauner) von der Deutschen Ärzte­ver­sicherung, wie Versicherer im Falle einer Berufs­unfähigkeit ihre Versicherten unter­stützen.

Berufsunfähigkeit bei Ärztinnen und Ärzten: Viele möchten wieder arbeiten

„Die meisten Heilberufler tun übrigens viel dafür, weiter arbeiten zu können“, sagt Annette Neumann. „Ihren Beruf weiter auszuüben, ist für sie oft Therapie. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte geben ihren Sitz daher oft nicht auf, sondern arbeiten die Mindestzahl von 20 Stunden und stellen einen Kollegen ein.“ Auch Markus Althaus wollte nicht dauer­haft zu Hause bleiben. Inzwischen hat er eine halbe Stelle als Gutachter für eine Berufs­genossenschaft. Die Rente der Deutschen Ärzte­versicherung läuft in voller Höhe weiter. „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und die Struktur tun mir gut“, sagt er und streichelt Hündin Aisha über den Kopf. „Es geht berg­auf. Und mein Studium war nicht umsonst.“

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