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Medizinstudium

Famulatur im Medizin­studium

5 Min.

In der Klinik, dem zweiten Teil des Medizinstudiums, rückt die Praxis für Studierende in den Vordergrund. Nach vier Semestern Theorie und bestandenem Physikum steht die Famulatur an. Ziel der insgesamt vier Praktika: mit der ärztlichen Versorgung von Patientinnen und Patienten in Praxen oder Kran­ken­häusern vertraut werden.  Welche Stationen müssen Me­dizin­stu­die­rende durchlaufen? Gibt es eine Vergütung? Und wie klappt es mit der Wunschstelle? Wir haben Ihnen die wichtigsten Infos rund um die Famulatur zusammengestellt.

Praktikum im Medizin­studium: die Famulatur

Vier Monate Praxiserfahrung: Das erwartet Studierende im zweiten Teil ihres Me­di­zin­stu­di­ums. In den sechs Semestern der Klinik müssen sie an 120 Kalendertagen ein Pflicht­praktikum absolvieren – die Famulatur. So schreibt es die Ap­pro­ba­ti­ons­ordnung für Ärzte vor. Mit gutem Grund: Während der Famulatur sammeln Sie wertvolle Pra­xiser­fah­run­gen im Krankenhaus oder in einer Praxis, wenn Sie Medizin studieren. Sie werden an die ambulante und stationäre Ver­sorgung von Patientinnen und Patienten herangeführt und bekommen Einblick in verschiedene medizinische Fachrichtungen. Dauer der FamulaturVier Famulaturen müssen Sie während des zweiten Teils Ihres Medizinstudiums absolvieren. Die Famulatur liegt zwischen dem bestandenen Physikum und der mündlich-praktischen Prüfung. Wichtig ist, dass Sie nur in der vorlesungsfreien Zeit famulieren dürfen, und zwar in den Semester­ferien, den Weihnachts- und Osterferien oder im Urlaubs­semester. Jede Famulatur hat eine Dauer von 30 Tagen – insgesamt müssen Sie also 120 Praktikums­tage nachweisen. Grundsätzlich ist die Famulatur am Stück abzuleisten, wobei hier die Kalendertage zählen. In manchen Bundesländern haben Sie auch die Möglichkeit, die Famulatur in Intervalle zu je 15 Tagen aufzusplitten. Das ist zum Beispiel in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg der Fall. Mehr Infos dazu hat das jeweilige Landes­prüfungs­amt. Abschnitte der FamulaturDie vier Praxismonate sind in un­ter­schied­liche Abschnitte unterteilt – die übrigens je nach Bundesland und Heimatuni anders geregelt sein können. Am besten fragen Sie bei Ihrer Uni nach, welche Bestim­mungen es gibt. Die Famulatur gliedert sich in allen Bundesländern in drei Abschnitte. Neben der Praxis-, Krankenhaus- und Haus­arzt­famula­tur können Sie einen Abschnitt wahlweise in einer der drei Stationen durchführen.

  • die stationäre Patientenversorgung
  • die ambulante Patientenversorgung
  • die hausärztliche Patientenversorgung.

Fachbereiche der Famulatur

Zwei Monate im Kranken­haus: Die Studierenden arbeiten in einer Klinik oder einer stationären Re­habi­lita­tions­ein­richtung. Die Einrichtung muss stationäre Betten haben, deshalb ist bei­spiels­weise ein Praktikum in der Not­auf­nahme nicht möglich.

Einen Monat in einer Praxis: Geeignet sind Praxen mit ambulanter Versorgung (Allgemein- oder Facharztpraxis). Zugelassen sind auch ambulante Einrichtung mit einer ärztlichen Leitung wie Tageskliniken, Polikliniken, Ambulanzen oder Not­auf­nahmen.

Einen Monat beim Hausarzt: Zugelassen sind Praxen, die eine hausärztliche Versorgung anbieten: Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendmedizin oder eine inter­nis­tische Praxis, die an der hausärztlichen Versorgung teilnimmt.

Famulatur - Erste Erfahrungen sammeln

Famulatur

Erste Erfahrungen sammeln

In den Abschnitten der Famulatur sammeln Medizinstudierende Erfahrungen bei der ärztlichen Versorgung von Patientinnen und Patienten in unterschiedlichen Fach­richtungen. So lernen Sie die verschiedenen Seiten des Arztberufes in der Praxis kennen.

Famulatur: wo und wie bewerben

Wichtig ist, dass die Famulaturen im Bereich der direkten Patien­ten­ver­sor­gung, also in Praxen oder Krankenhäusern abgeleistet werden. Ob Sie Ihr Praktikum in der Chirurgie, der Allgemeinmedizin, der Notaufnahme oder der Pädiatrie absolvieren: Sie können Ihre Famulatur deutschlandweit oder auch im Ausland machen. Nur die Hausarztfamulatur müssen Sie in Deutschland ableisten. Und im Gegensatz zum Praktischen Jahr des Medizinstudiums ist die Bewerbung für eine Famulaturstelle un­kom­pli­ziert. Stellen für die FamulaturFamulatur ist nicht gleich Famulatur. Denn ob die Krankenhaus-, Praxis- oder Haus­arzt­famulatur ansteht: Sie können wählen, in welcher Fachrichtung Sie die Abschnitte der Famulatur ableisten. Wenn Sie Medizin studieren, stehen Ihnen viele spannende Fächer offen. Wählen Sie ein Fach aus, das Sie besonders interessiert und das Sie in den 30 Tagen näher kennenlernen wollen. Möchten Sie Ihre Kranken­haus­famulatur zum Beispiel in der Radiologie, Pathologie oder Onkologie machen? Auch in welchem Krankenhaus oder in welcher Praxis Sie Ihre Famulaturen absolvieren, entscheiden Sie. Werfen Sie einen Blick in Rankings oder Stellenbörsen, um Ihre Wunschstelle zu finden. Bewerbung für die FamulaturDie gute Nachricht: Im Gegensatz zum Praktischen Jahr des Medizin­studiums ist die Bewerbung für eine Famulaturstelle einfach zu organisieren. Natürlich sollten Sie frühzeitig überlegen, welche Einrichtung für die jeweilige Famulatur infrage kommt und wann es zeitlich am besten passt. Die Bewerbung an sich ist jedoch in der Regel formlos. Informieren Sie sich vorab beim Krankenhaus oder bei der Praxis über die Bewerbungs­moda­litäten. Für eine Famulatur in Arztpraxen genügt oft ein Anruf. Auf der Website der meisten Kran­ken­häu­ser gibt es die Kontaktdaten der richtigen Ansprech­personen. Dort finden Sie auch Infos, welche Unterlagen für eine Bewerbung verlangt werden, etwa ein Anschreiben, ein Lebens­lauf, die Kopie des Phy­sikums­zeugnisses oder die Im­mat­riku­lati­ons­be­schei­ni­gung. Klären Sie auch gleich, welche Arbeitskleidung und welches Equipment gewünscht sind. Famulatur im AuslandManche Medizinstudierende zieht es für die Famulatur ins Ausland. So können sie das Gesundheitssystem eines anderen Landes kennlernen. Eine Auslandsfamulatur im Medizinstudium ist grundsätzlich möglich und wird anerkannt. Einzige Ausnahme ist die hausärztliche Famulatur, die Sie in Deutschland ableisten müssen. Achten Sie darauf, dass Ihr Praktikumszeugnis auf Deutsch ausgestellt ist und alle wichtigen Daten wie Dauer und Art der Einrichtung enthält. Am besten lassen Sie sich nach Ihrer Rückkehr das Praktikum vom Prüfungsamt sofort anerkennen. Es gibt verschiedene Wege, wie Sie einen Famulaturplatz im Ausland finden. Oft arbeiten die Heimatunis mit Partneruniversitäten im Ausland zusammen. Auch die Bundes­ver­tre­tung der Medizinstudierenden in Deutschland vermittelt Praktikumsplätze. Das machen zudem Organisationen wie World Unite! oder Projects Abroad.

Fa­mula­tur­be­schei­ni­gung

30 Kalendertage Famulatur im Krankenhaus oder in der Praxis erfolgreich durchlaufen: Lassen Sie sich das unbedingt bescheinigen! Denn die Famulaturzeugnisse brauchen Sie für die Anmeldung zum Praktischen Jahr. Die Bescheinigung stellt die Ärztin oder der Arzt aus, die oder der Sie während des Prak­ti­kums angeleitet hat.

Vergütung für die Fa­mu­la­tur

Ob Medizinstudierende für die Famulatur eine Vergütung bekommen, hängt von der Einrichtung und dem Bundesland ab. Es gibt eine Klinik in Niedersachsen, die ihren Famulantinnen und Fa­mu­lan­ten eine Vergütung von 420 Euro zahlt, und Kliniken, die gar nichts zahlen. Die Spanne ist also groß. Manche Einrichtungen bieten aber auch Unterkunft, kostenfreie Mahlzeiten oder Büchergutscheine an. Vergütete HausarztfamulaturDie Famulatur in einer haus­ärzt­li­chen Praxis ist Pflicht, seit die Approbationsordnung für Ärzte 2012 geändert wurde. Damit soll dem Mangeln an All­ge­mein­me­di­zi­nerinnen und -medizinern entgegengewirkt werden. Das Gute: Die Hausarztfamulatur ist oft ein vergütetes Praktikum. Denn die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) vieler Bundesländer bieten eine Förderung für eine Famulatur in allgemeinmedizinischen Praxen an. Die Medizinstudierenden oder Praxen können bei der zuständigen KV einen Antrag stellen. Je nach Bundesland gibt es zwischen 150 und 500 Euro für die vierwöchige Famulatur.

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