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Medizinstudium

NC, Eignungstests und Kosten: Das sollten Sie wissen

5 Min.

Endlich das Abitur in der Tasche und das nächste Ziel schon klar vor Augen: ein Medizinstudium. Kein Wunder, dass viele junge Menschen nach der Schule Medizin studieren möchten. Der Arztberuf ist hoch angesehen und lockt mit einer vielversprechenden Karriere in den verschie­de­nen Fach­rich­tungen. Doch wer Medizin studieren möchte, sollte sich vorher umfassend über Kosten, Dauer, Voraussetzungen und Möglichkeiten informieren. Wir haben die wichtigsten In­for­ma­tio­nen zusam­men­gestellt.

Ausbildung - Voraussetzungen fürs Medizinstudium

Ausbildung

Voraussetzungen fürs Medizinstudium

Grundsätzlich können Sie in Deutschland mit der Allgemeinen Hochschulreife – dem Abitur – jeden Studiengang an allen Hochschulen studieren. Für das Medizinstudium bedeutet das: Mit Abitur sind Sie berechtigt, an einer Hochschule Medizin zu studieren.

Ausbildung - Voraussetzungen fürs Medizinstudium

Medizin studieren ohne Abitur

Kein Abitur, kein Medizinstudium? Das war früher. Inzwischen haben sich nämlich die Zulassungskriterien zugunsten von Bewerberinnen und Bewerbern ohne Allgemeine Hochschulreife geändert: Auch ohne Abitur kann man einen der begehrten Studienplätze im bundesweit zulas­sungs­be­schränk­ten Medizinstudiengang ergattern – wenn man zur Bewerbergruppe der beruflich Qualifizierten gehört. Diese müssen eines der folgenden drei Kriterien erfüllen:

  • Meisterbrief
  • fachlich entsprechende Berufs­aus­bil­dung plus Berufs­erfahrung
  • fachfremde Berufsausbildung mit beruflicher Tätigkeit

Medizin studieren mit NC

Der sogenannte Numerus clausus – kurz NC – ist ein wichtiges Aus­wahl­kriterium, um für medizinische Studiengänge zugelassen zu werden. Der NC gibt an, welchen Notendurchschnitt Sie bei der Allgemeinen Hochschulreife mindestens nachweisen müssen. Er wird jährlich für jedes Bundesland neu berechnet und richtet sich nach den Ergebnissen der Abitur­prüfungen. Der NC für Humanmedizin lag im Win­ter­se­mes­ter 2023/24 in fast allen Bundesländern zwischen 1,0 und 1,2. Mehr Bewerbungen als Studienplätze: Überschreitet die Nachfrage die angebotenen Studienplätze, wird der Zugang beschränkt und ein Aus­wahl­ver­fahren durchgeführt. Das ist beim Medizinstudium grundsätzlich der Fall.

Wartesemester adé!

Wer den NC für die Zulassung zu einem Medizinstudium nicht erfüllte, konnte bis vor Kurzem noch auf die Wartesemester hoffen: Jedes halbe Jahr, das seit der Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­tigung vergangen war und in dem nicht studiert wurde, wurde als Wartesemester angerechnet. Um Medizin auch ohne NC studieren zu können, lag die Wartezeit durchschnittlich bei 14 Semestern. Mit der bundesweiten Reform des Aus­wahl­verfahrens im Jahr 2022 wurde diese Wartequote für medizinische Studiengänge komplett abgeschafft. An ihre Stelle ist die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) getreten.

Vergabeverfahren fürs Medizin­stu­di­um

Nicht nur ein NC mit 1,0 führt zu einem Medizinstudium. In Deutschland gibt es ab dem Sommersemester 2023 drei Wege, wie Studienplätze für Human­medizin, Zahnmedizin oder Pharmazie vergeben werden: die Abiturbestenquote, die Zusätzliche Eignungsquote und das Auswahlverfahren der Hochschulen. Über die Vorabquote werden zudem an bestimmte Bewerbergruppen zwei Zehntel der zur Verfügung stehenden Studienplätze vorab erteilt. Darunter sind Härtefälle, aus dem Ausland stammende Bewerberinnen und Bewerber oder solche, die ein Zweitstudium aufnehmen wollen.

30 Prozent der vorhandenen Studien­plätze für medizinische Studien­gänge werden über die Abitur­best­en­quote vergeben. Aus­wahl­kriterium ist die im Abitur­ergebnis aus­gewiesene Punkt­zahl. Dienst und Los sind nach­rangige Kriterien. Da es von Bundes­land zu Bundes­land Unter­schiede bei den Abiturnoten gibt, werden zunächst 16 Landes­quoten gebildet. Haben Sie zum Beispiel in Berlin Ihr Abitur gemacht, werden Sie mit allen anderen Berliner Abi­turientinnen und Abiturienten auf der Landes­liste für Berlin geführt. Diese Landeslisten werden dann zu einer Bundes­liste zusammen­geführt. Jeder, der sich bewirbt, bekommt auf diese Weise eine eindeutige Positions­zahl auf der Bundesliste. Diese ist Basis für einen bestimmten Rang­platz an der gewählten Hochschule, der wiederum für die Vergabe des Studienplatzes relevant ist.

Sind die Studienplätze der Abitur­besten­quote vergeben, kommt fürs Medizinstudium die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) ins Spiel. 10 Prozent der Studienplätze werden über sie vergeben. Die gute Nachricht: Die Abiturnote ist unwichtig. Es geht stattdessen um schul­noten­un­ab­hängige Eig­nungs­kriterien. Zu diesen Kriterien gehören etwa das Ergebnis eines fach­spezifischen Studien­eignungs­testes wie des Tests für medizinische Studien­gänge (TMS), das Ergebnis eines Auswahl­gespräches oder eine ab­geschlossene Berufs­ausbildung.

Über das Aus­wahl­verfahren der Hochschulen (AdH) werden 60 Prozent der vorhandenen Studien­plätze für medizinische Studiengänge vergeben. Jede Hochschule wählt eine eigene Kombination von Kriterien, für die sie Punkte vergibt. Für den Studiengang Human­medizin ist zum Beispiel gesetzlich vorgeschrieben, dass mindestens zwei schul­noten­unabhängige Kriterien in die Bewertung einfließen müssen. Zudem ist für die Studien­gänge Human- und Zahn­medizin ein fach­spezifischer Studien­eignungs­test als ver­pflicht­endes Kriterium vorgegeben. Maximal 100 Punkte können Sie so erreichen. Wie die unterschiedlichen Kriterien gewichtet werden, ist von Uni zu Uni unter­schiedlich. Es lohnt sich ein Blick auf die Website der jeweiligen Hochschule.

Studien­eignungs­test für medizinische Studiengänge

Die meisten Unis in Deutschland setzen bei einem Studium der Humanmedizin im Auswahlverfahren auf den Test für Medizinische Studiengänge (TMS). Er prüft die Fähigkeiten, die für ein erfolgreiches Medizinstudium wichtig sind.

HAM-Nat, HAM-SJT und HAM-Man: Hinter diesen Abkürzungen verbergen sich Auswahltests für die Studiengänge Humanmedizin (Hamburg und Magdeburg), Zahnmedizin (Hamburg) und Pharmazie (Hamburg und Greifswald).

Das Greifswalder Interviewverfahren (GIV): Im Rahmen des Aus­wahl­ver­fahrens für ein Human- und Zahnmedizinstudium führt die Universität Greifswald mit Bewerberinnen und Bewerbern ein 20-minütiges Interview.

Seine Chancen auf einen Studienplatz in Pharmazie kann man mit dem Studieneignungstest PhaST erhöhen.

Die Zulassungsvoraussetzungen für Studienfächer können von Universität zu Universität variieren.

Praktisches Jahr und Co.: Dauer und Ab­schnitte des Medizin­studiums

Wenn Sie an einer der knapp 40 staatlichen oder der sechs privaten Hochschulen Medizin studieren möchten, sollten Sie sich auf eine vergleichsweise lange Dauer einstellen. Denn ein Medizinstudium ist komplex und prall gefüllt. Im vorklinischen Teil – das sind in der Regel die ersten vier Semester des Studiums – werden theoretische Inhalte aus den Bereichen Chemie, Biologie, Physik, Biochemie, Anatomie, Physiologie und medizinischer Psychologie/Soziologie vermittelt. Danach stehen im klinischen Teil die Diagnostik von Krankheiten und deren Behandlung im Mittelpunkt. Erste praktische Erfahrungen sammeln Medizinstudierende hier während der Famulatur. Die stehen auch im Praktischen Jahr im Vordergrund. Regelstudienzeit: Dauer des Me­di­zin­stu­di­umsDie Regel­studienzeit legt die Dauer eines Studiums fest. Sie definiert also die übliche Studien­dauer, die erforderlich ist, um einen medizinischen Studiengang abschließen zu können. Laut Approbations­ordnung für Ärzte beträgt die Regelstudienzeit für das Medizin­studium sechs Jahre und drei Monate, also zwölf Semester plus drei Monate für die letzte mündliche Prüfung.
Dauer der drei Studien­abschnitte: 12 Semester Die 12 Semester Regel­studien­zeit des Medizinstudiums verteilen sich so:
- Vorklinik: 4 Semester- Klinik: 6 Semester- Praktisches Jahr: 2 Semester

Vorklinik, Klinik, PJ: Abschnitte des Medizinstudiums


Das Medizin­studium besteht aus drei Abschnitten: der Vorklinik, der Klinik und dem Praktischen Jahr. Im ersten Teil des Studiums, der Vorklinik, werden Medizin­studierende auf die Ausbildung in der Klinik vorbereitet. Sie lernen die Grundlagen des mensch­lichen Körpers und der Medizin kennen, absolvieren einen Erste-Hilfe-Kurs, machen eine Pflege­praktikum und beenden die Vorklinik mit dem Physikum. Im zweiten Teil des Medizin­studiums durchlaufen Medizinstudierende verschiedene ärztliche Fach­gebiete und sammeln während der Famulatur Praxis­erfahrung. Am Ende der Klinik findet das zweite Staatsexamen statt. Der dritte Studienabschnitt ist das Praktische Jahr, in dem die angehenden Ärztinnen und Ärzte das erworbene Wissen im Klinik­alltag anwenden. Sie schließen diesen mit einer mündlich-praktischen Prüfung ab.

MEDI-LEARN Club für Medizin||studierende

MEDI-LEARN Club für Medizin­studierende

Physikum, mündlich-praktische Prüfung, dritter Teil der ärztlichen Prüfung: Drei komplexe Examen stehen während des Medizin­studiums an. Eine gute Vorbereitung ist hier das A und O – und wir unterstützen Sie dabei gern. Der MEDI-LEARN Club für Medizin­studierende ist ein exklusiver und kostenloser Service, der Ihnen mit Seminaren und medizinischen Lernhilfen die Prüfungs­vorbereitung leichter macht.

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MEDI-LEARN Club für Medizin||studierende

Kosten fürs Medizinstudium

Kosten fürs Medizinstudium
Für die Finanzierung eines Medizinstudiums gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Sechs Jahre Medizin studieren – da stellt sich natürlich die Frage nach den Kosten dieser Ausbildung. Und die sind je nach Hochschule und Land, in dem Sie Ihr Medizinstudium aufnehmen möchten, sehr unterschiedlich.

Kosten fürs Medizinstudium an einer staatlichen UniDie gute Nachricht vorweg: Studiengebühren sind an staatlichen und kirchlichen Unis in allen Bundesländern wieder abgeschafft. Es gibt allerdings Semesterbeiträge, deren Höhe bei etwa 300 bis 400 Euro liegt. Das heißt, dass auch Medizinstudierende in den Genuss einer kostengünstigen Lehre kommen. Unabhängig vom finanziellen Background hat also jede und jeder die Möglichkeit, Ärztin oder Arzt zu werden. Einplanen sollte man die Lebenshaltungskosten, etwa für die Wohnung, für Lebens- und Lernmittel, Versicherungen und Freizeitgestaltung.
Kosten fürs Medizinstudium an einer privaten UniKlappt es nicht mit einer Bewerbung an einer staatlichen Uni, können Sie auch an einer privaten Uni Medizin studieren.  Diese Alternative ist jedoch recht kostspielig: Zwischen 6.000 und 12.000 Euro pro Semester kostet ein Medizinstudium an einer Privatuni in Deutschland. Und auch hierfür sind die Aufnahmeverfahren aufwendig. Kosten fürs Medizinstudium im AuslandEine weitere Möglichkeit ist ein Medizinstudium im Ausland. In Deutschland wird nämlich ein Studienabschluss aus allen EU-Ländern und aus der Schweiz anerkannt. Möchten Sie im Ausland Medizin studieren, sollten Sie vorab die Studiengebühren und Lebenshaltungskosten vergleichen, denn die Kosten variieren von Land zu Land stark. An einer staatlichen Uni in Österreich fallen zum Beispiel keine Studiengebühren an, dafür kann das Medizinstudium an einer Privatuni knapp 27.000 Euro im Jahr kosten. Beliebt bei Medizin­stu­die­ren­den ist Ungarn: die Studiengebühren liegen zwischen 8.000 und 16.000 Euro pro Jahr. Mit knapp 1.000 Euro pro Semester ist ein Medizinstudium in Italien am preiswertesten. Stipendien oder Studienkredite können bei der Finanzierung des Medizinstudiums unterstützen. Und mit dem gebührenfreien Girokonto der apobank haben Medizin­studierende ihre Finanzen auch immer im Blick.

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